Programm

Citykirche Offener St. Jakob

Stadtspaziergang

Was haben Frauen zu Zeiten von Clara Ragaz im von Armut und Ungerechtigkeit geprägten Quartier Aussersihl bewirkt, und was haben sie uns heute zu sagen?

Stadtgeograf und Quartierexperte Hannes Lindenmeyer nimmt Interessierte mit auf einen Stadtrundgang auf den Spuren von Clara Ragaz und vier ihrer Zeitgenossinnen.

Der Rundgang richtet sich an Menschen, die sich für die Geschichte der Arbeiter*innenbewegung und der Frauenbewegung als politisches und geistiges Umfeld von Clara Ragaz interessieren. Die reine Gehzeit beträgt ca. 20 Minuten, es gibt keine Treppen und zwischendurch einige Sitzgelegenheiten. Je nach Wetter ist ein Regenschutz erforderlich.

Mit Hannes Lindenmeyer (Stadtgeograf und Stadtaktivist)
In Zusammenarbeit mit der Ortsgeschichtlichen Kommission des Quartiervereins Aussersihl-Hard

Ganzer Freitag: Kollekte vor Ort oder per TWINT

Citykirche Offener St. Jakob

Eröffnung Festival

Feierliche Eröffnung des Festivals mit Grusswort der Stadtpräsidentin der Stadt Zürich, Corine Mauch. Einweihung der Gedenktafel, die an der Liegenschaft Gartenhofstrasse 7 in Zürich an das Wirken von Clara und Leonhard Ragaz erinnern wird. Kurze Einführung in Leben und Wirken von Clara Ragaz. Anschliessend Apéro.

Mit Christina Caprez (Soziologin, Historikerin, erarbeitete die Wanderausstellung zu Clara Ragaz) und Geneva Moser (Neue Wege)

Ganzer Freitag: Kollekte vor Ort oder per TWINT

Citykirche Offener St. Jakob

Musikalische Suite

Eine Suite von Köbi Gantenbein über Leben und Werk von Clara Ragaz-Nadig (1874–1957) und Leonhard Ragaz (1868–1945). Clara Nadig erhält am 1. November 1900 vom Churer Stadtpfarrer Leonhard Ragaz einen wunderschönen Liebesbrief. Es funkt. Sie werden fast ein halbes Jahrhundert unterwegs sein – miteinander und einzeln. Das Orchester Alpenglühn widmet ihrem Leben und Werk für die Gerechtigkeit und den Frieden eine Suite mit bündnerischem und sozialistischem Liedgut.

Mit dem Orchester Alpenglühn: Rita Muster (Geige), Lilly Reisch (Handorgel), Bettina Truninger (Klarinette), Alice Heri (Pauke), Hepl Caprez (Trommel), Roland Eberle (Tuba), Werner Fessler (Saxofon), Heini Fümm (Posaune), Peter Muster (Flügelhorn), Köbi Gantenbein (Klarinette, Libretto und Erzähler) und Laura Huonker (Erzählerin)

Ganzer Freitag: Kollekte vor Ort oder per TWINT

Foyer, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Living Library

Mit Clara und ihrem Umfeld auf dem Sofa plaudern? Über Friedensarbeit und Geschlechterverhältnisse, über Frauengeschichte und Zukunftsvisionen debattieren? In dieser Living Library stehen Personen aus Clara Ragaz’ Familie, Forscher*innen und Expert*innen niederschwellig Rede und Antwort: Sie sitzen auf Claras Sofa und freuen sich auf deinen Besuch!

Mit Cristina Caprez (Historikerin), Eva Ragaz (Enkelin), Hans-Jakob Ragaz und Luan (Enkel und Urenkel), Peter Weishaupt (Friedensrat), Heidi Witzig (Historikerin), Charlotte Jacobs (Autorin im Jubiläumsheft), Sonja Thomaier (Autor*in im Jubiläumsheft), Nathalie Grunder (Historikerin)

Foyer, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Stände im Festivalzentrum

Während und zwischen den Workshops stellen sich im Foyer des Kirchgemeindehauses verschiedene Organisationen vor, welche sich für Frieden, Geschlechtergerechtigkeit und linke Anliegen starkmachen. Zudem lässt sich am Jahrmarkt der Möglichkeiten Claras Gesicht mit Siebdruck auf Taschen drucken, in Ausgaben der Neuen Wege schmökern und gemütlich beim Kaffee oder Tee in den Austausch kommen.

Saal Clara Ragaz, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Workshop WILPF

Wie radikal waren Friedensaktivistinnen bereits 1915, und welche ihrer Forderungen sind auch heute noch brandaktuell?

Was Friedensaktivistinnen damals nach 1915 – lokal verankert und international vernetzt – überlegt, diskutiert und gefordert hatten, ist heute noch brandaktuell. Dennoch gibt es Unterschiede. Der Workshop der WILPF lädt zur Spurensuche ein: Wo sind Stetigkeiten, wo Brüche in der von Frauen getragenen Friedenspolitik, warum die Unterschiede und welche neuen Dimensionen beschäftigen uns heute? Genügt unser heutiges Engagement wirklich, gehen wir in eine gute Richtung?

Mit Annemarie Sancar (Mitglied von WILPF, Sozialanthropologin), Helena Nyberg (Vorstand von WILPF Schweiz), Blanca Maria Lagunez (Vorstand von WILPF Schweiz)

Saal Dorothee Sölle, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Workshop Wirtschaft ist Care

Warum denken wir bei dem Wort «Wirtschaft» eher an Geldnoten als an Windelnwechseln?

Sorgearbeit, auch Care-Arbeit genannt, ist zentral für unseren Alltag, unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft. Warum eine zukunftsfähige Wirtschaft Care in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen muss, behandelt die postpatriarchale Denk- und Handlungswerkstatt Wirtschaft ist Care in diesem Workshop.

Mit Ina Praetorius (freie Autorin, Mitbegründerin des Thinktanks Wirtschaft ist Care in St. Gallen) und Liska Beulshausen (Soziologin mit Schwerpunkt kritische Wirtschaftsforschung, geschäftsführende Co-Vorständin von Wirtschaft ist Care)

Saal Clara Ragaz, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Workshop Netzwerk migrationscharta.ch

Wie müssen solidarische Zugangswege in die Schweiz aussehen?

Als eine Konkretisierung der solidarischen Gesellschaft hat das Netzwerk migrationscharta.ch das Projekt «Humanitäre komplementäre Zugangswege» lanciert. Ermutigt durch Beispiele aus den europäischen Nachbarländern sollen auch in der Schweiz mehr vulnerable Personen und Familien aufgenommen werden. Das Projekt wird aktuell von einer breiten Koalition von Kirchen, Hilfswerken und dem Städteverband solidarischer Städte geplant. In diesem Workshop möchte das Netzwerk migrationscharta.ch sowohl über migrationspolitische Visionen als auch über das kommende Pilotprojekt «Humanitäre komplementäre Zugangswege» diskutieren.

Mit Nicola Neider (Theologin, Katholische Kirche Stadt Luzern, Leiterin Fachbereich Migration und Integration und Netzwerk migrationscharta.ch) und Verena Mühlethaler (Pfarrerin Offener St. Jakob und Netzwerk migrationscharta.ch)

Saal Dorothee Sölle, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Workshop Neue Wege

Wie kann institutionelle politische Arbeit gestaltet werden, dass sie mit Lust und in verbindlichen, solidarischen Beziehungen betrieben werden kann?

Politische Arbeit in Parteien: Wo liegen heute die Grenzen, wo die Chancen und wo die Herausforderungen parteipolitischer Arbeit für Menschen, die auch in sozialen Bewegungen wie der queerfeministischen Bewegung, der Klimagerechtigkeitsbewegung, der Asylbewegung oder der Friedensbewegung verankert sind? Was für einen langen Atem braucht es in der Parteipolitik? In diesem Workshop diskutieren Politiker*innen über ihr Engagement.

Mit Lisa Mazzone (Präsidentin Grüne Schweiz), Anna Rosenwasser (feministische Autorin, Nationalrätin SP), Nicola Siegrist (Kantonsrat SP und bis 2024 Präsident der JUSO Schweiz), Judith Stofer (Gewerkschaftssekretärin und Kantonsrätin AL), Sophie Blaser (Lehrerin, Gewerkschafterin und Gemeinderätin AL Stadt Zürich) und Dominik Waser (Kampagnenleiter Schweizerische Energiestiftung und Gemeinderat Grüne Stadt Zürich)

Saal Clara Ragaz, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Workshop Brava – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

Wie kann ich meine Privilegien nutzen, um Widerstand zu leisten und andere zu ermächtigen?

Frauen* werden in unserer Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen massiv benachteiligt. Sei es in der Art der Repräsentation, auf dem Arbeitsmarkt oder in den eigenen vier Wänden. Die Gewalt, die viele von ihnen/uns erleben ist alltäglich. Brava fragt in diesem Workshop, welche Formen von Widerstand und welche Empowerment-Ansätze helfen und wie eigene Privilegien genutzt werden können, um andere zu ermächtigen.

Mit Mandy Abou Shoak (Verantwortliche Bildung bei Brava) und Lea Riedener (Verantwortliche Bildung bei Brava)

Saal Dorothee Sölle, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Workshop Neue Wege

Wie sieht eine Soziale Arbeit aus, die nicht Pflästerlipolitik betreibt und Menschen einfach wieder zum Funktionieren bringt, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse verändern will?

Wie kann Soziale Arbeit in schwierigen Zeiten auf Augenhöhe geschehen, ermutigend und ermächtigend bleiben? Wie kann sich Soziale Arbeit auch als feministische Arbeit, als Friedensarbeit im Kampf um Gleichheit und um ein gutes Leben für alle verstehen und mit sozialen Bewegungen verbunden sein?

Mit Tobias Bockstaller (M.A. Soziale Arbeit, Verantwortlicher Fachliche Grundlagen Avenir Social/Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz), Nora Hunziker (Sozialarbeiterin bei der Kirchlichen Gassenarbeit in Bern und der Notschlafstelle «Rêves sûrs – Sichere Träume» für junge Menschen), Monika Stocker (ehemalige Vorsteherin des Sozialdepartements in der Stadt Zürich, ehemalige Dozentin an Schulen für Soziale Arbeit und ehemalige Redaktorin der Neuen Wege)

Saal Clara Ragaz, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Podium Neue Wege

Was hat Clara Ragaz uns heute zu sagen?

Sonja Thomaier und Charlotte Jacobs, zwei Forschende, die sich mit Clara Ragaz befasst haben, berichten im Gespräch, welche Gedanken von Clara Ragaz heute anschlussfähig sind und in welche Richtung Forschung dazu weitergehen könnte.

Mit Sonja Thomaier (Evangelische*r Theolog*in, wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in an der Stiftungsuniversität Hildesheim, Pfarrperson) und Charlotte Jacobs (Evangelische Theologin, Mitinitiatorin der Kritischen Religionswissenschafts- und The*logie-Tage, Doktorandin in Jena)

Moderation: Neue Wege

Saal Dorothee Sölle, Kirchgemeindehaus St. Jakob

Workshop Frieda – Die feministische Friedensorganisation

Was braucht es für einen positiven Frieden, der über die Abwesenheit von Krieg hinausgeht und strukturelle sowie kulturelle Gewalt mitdenkt.

In diesem Workshop zeigt Frieda mit Fallbeispielen von migrantisierten Frauen in der Schweiz auf, wie Diskriminierungen zusammenwirken und spezifische Betroffenheit(en) hervorrufen. Der Workshop wirft einen Blick auf das Projekt «Mira – Kompass», wo in enger Zusammenarbeit mit migrantisierten Frauen Handlungsoptionen, Lebensentwürfe und Prozesse der Migrantisierung reflektiert werden. Eine solidarische feministische Migrationspolitik definiert Frieda als integralen Teil des positiven Friedens. So betrachtet Frieda Frieden aus einer ganzheitlichen feministischen Perspektive und entfernt sich von der militarisierten Definition davon.

Mit Theodora Leite Stampfli (Programmverantwortliche Migrationspolitik bei Frieda) und Yaren Kırmızıtaş (Programmmitarbeiterin Migrations- und Friedenspolitik bei Frieda)

Citykirche Offener St. Jakob

Podiumsgespräch mit Şeyda Kurt und Franziska Schutzbach

Wie lassen sich Hoffnung und Widerstand kultivieren, wenn Rechtspopulismus, Klimakatastrophe und Kriege so viel Anlass zu Resignation und Trauer geben? Schon Clara Ragaz beobachtete das Zeitgeschehen scharfsinnig und entwickelte mit ihren Weggefährt*innen Strategien des Widerstands. Welche Zeitdiagnosen stehen heute an?

Yves Bossart fragt die beiden Denker*innen und Aktivist*innen Şeyda Kurt und Franziska Schutzbach. Es geht um alles: um die Liebe, den Hass, die Zärtlichkeit, die Utopie, die Hoffnung. Und um Spuren der Veränderung im Alltag und im Zwischenmenschlichen.

Mit Şeyda Kurt (freie Journalist*in, Kolumnist*in, Autor*in Radikale Zärtlichkeit. Warum Liebe politisch ist; Hass. Von der Macht eines widerständigen Gefühls) und Franziska Schutzbach (Geschlechterforscherin und Soziologin, Autorin Die Erschöpfung der Frauen: Wider die weibliche Verfügbarkeit; Die Rhetorik der Rechten; Revolution der Verbundenheit: Wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert). Moderation: Yves Bossart (SRF Sternstunde Philosophie)

Alte Kaserne

Konzert und Party mit Big Zis und DJ Scarlett

Unsere grosse Schwester – Big Zis – rappt in Züridütsch feministisch kämpferisch und direkt gegen Kapitalismus, Patriarchat und Nationalismus. Sie kommt mit neuem Album, neuem Programm und alten Wünschen und Hoffnungen. Anschliessend tanzen wir zu DJ Scarlett mit Pearls as in Rhymes: DJ Scarlett mischt im Set gesellschaftlich markierte Stimmen, wie die von reimenden Frauen und Queers.

Citykirche Offener St. Jakob

Ökumenischer Gottesdienst

Was können wir dazu beitragen, dass in unserem Umfeld und in unserem Land Gerechtigkeit und Frieden sich küssen?

Diese Feier bietet Inspiration aus biblischen Aussagen zum Frieden und aus den Überzeugungen der konsequenten Pazifistin Clara Ragaz. Sie wird mitgestaltet von der Singer-Songwriterin Irene Mazza, die einige Chansons singen wird. Anschliessend gibt es einen Apéro.

Mit Geneva Moser (Neue Wege, kath. Hochschulseelsorge) und Verena Mühlethaler (reformierte Pfarrerin)

Ganzer Sonntag: Kollekte vor Ort oder per TWINT

Citykirche Offener St. Jakob

Stadtspaziergang

Was haben Frauen zu Zeiten von Clara Ragaz damals im von Armut und Ungerechtigkeit geprägten Quartier Aussersihl bewirkt und was haben sie uns heute zu sagen?

Stadtgeograf und Quartierexperte Hannes Lindenmeyer nimmt Interessierte mit auf einen Stadtrundgang auf den Spuren von Clara Ragaz und vier ihrer Zeitgenossinnen.

Der Rundgang richtet sich an Menschen, die sich für die Geschichte der Arbeiter*innenbewegung und der Frauenbewegung als politisches und geistiges Umfeld von Clara Ragaz interessieren. Die reine Gehzeit beträgt ca. 20 Minuten, es gibt keine Treppen und zwischendurch einige Sitzgelegenheiten. Je nach Wetter ist ein Regenschutz erforderlich.

Mit Hannes Lindenmeyer (Stadtgeograf und Stadtaktivist)
In Zusammenarbeit mit der Ortsgeschichtlichen Kommission des Quartiervereins Aussersihl-Hard

Ganzer Sonntag: Kollekte vor Ort oder per TWINT